In den letzten Jahren haben wir ein Wiedererstarken rechtsextremer Strömungen, Parteien und Gewalttaten erlebt, die unsere Werte und unsere Vielfalt angreifen. Nicht nur Werte geraten dadurch in Gefahr, auch Menschen werden verängstigt. Der Rechtsextremismus ist mittlerweile zu einer ernsten Bedrohung für unsere freiheitlich-demokratische Ordnung geworden. Die Enthüllungen der letzten Wochen über die Aktivitäten rechtsextremer Netzwerke in unserer Mitte haben verdeutlicht, mit welchen perfiden Mitteln planmäßig versucht wird, den Diskurs mit rechtsextrem-rassistischen Gedankengut zu infiltrieren, unsere verfassungsmäßige Ordnung zu schwächen und letztlich die Macht in Deutschland zu übernehmen. Damit das nicht gelingt, muss die Zeit der politischen Gleichgültigkeit für uns alle vorbei sein.
Was aber können wir tun, was sollten wir tun, was müssen wir tun? Diese Frage beschäftigt viele in diesen Wochen. Unter dem Obertitel "Nie wieder sind wir“ wollen wir daher in der kommenden Woche Raum bei Smac geben, sich vornehmlich im Dialog mit Schriftsteller*innen mit Themen wie Rechtsextremismus und Rassismus, AfD-Verbot, Dialog mit Extremisten und zivilgesellschaftlichem Engagement auseinanderzusetzen.
Am Montag, den 29.1.2024, wird, vorgestellt und moderiert von Shila Behjat, Anne Rabe aus ihrem Buch „Die Möglichkeit von Glück“ lesen. In diesem für den Deutschen Buchpreis 2023 nominierten Buch erzählt sie die Geschichte von Stine, die in der DDR geboren ist und im wiedervereinigten Deutschland aufwächst. Sie thematisiert darin unter anderem die langfristigen Folgen eines totalitären Systems.
Am Dienstag, den 30.1.2024, wird Mirna Funk im Gespräch mit Matthias Birkholz ihren Blick auf die gegenwärtige Situation in Deutschland erläutern. Mirna Funk ist als Schriftstellerin und Journalistin eine der wichtigsten jüdischen Stimmen in Deutschland. Mitte Februar wird ihr nächstes Buch mit dem Titel „Von Juden lernen“ erscheinen. Darin greift sie acht Theorien der jüdischen Ideengeschichte auf und bringt sie in Dialog mit dem »Jetzt«.
Am Mittwoch, den 31.1.2024, wird Georg Diez, vorgestellt von Philip Grözinger, aus seinem Buch „Das andere Land“ lesen. Georg Dietz ist Journalist und Buchautor. Er arbeitete für den "Spiegel" und "Spiegel Online". Er hat unter anderem über den Rechtsruck in Deutschland und die Chancen der digitalen Technologie für die Demokratie veröffentlicht.
Am Donnerstag, den 01.02.2024, wird Wolfgang Siesing aus seinem Buch „Von Pappenheimern und Paschtunen“ lesen. Wolfgang Siesing arbeitet als freier Fotojournalist, Kriegsberichterstatter und Autor in Berlin.
Am Freitag, den 02.02.2024, wollen werden sich Shila Behjat und Matthias Birkholz gemeinsam mit anderen Gästen dem Thema „AfD verbieten?“ widmen. Nach Art. 21 Abs. 2 GG sind Parteien verfassungswidrig, die nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgerichtet sind, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen. Gegen sie kann ein Verbotsverfahren eingeleitet werden. Können und/oder müssen wir uns durch ein Verbotsverfahren gegen die AfD wehren? Sprechen die Umfragewerte AfD für oder gegen ein Verbot?
Die Veranstaltungsreihe wird von ihren Initiator*innen Shila Behjat, Philip Grözinger, Stephanie Hundertmark und Matthias Birkholz moderiert. Shila Behjat ist Journalistin und Publizistin mit deutschiranischen Wurzeln. Sie studierte Jura in Hamburg und Paris, war Korrespondentin in London, lebte als freie Journalistin in Indien und berichtete für das Frauenportal Aufeminin.com über Gleichstellung in der EU. Sie arbeitet als Kulturredakteurin, Moderatorin und Autorin. Philip Grözinger ist als Künstler international erfolgreich. Er studierte freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sein Werk umfasst Malerei, Zeichnung, Grafik und Skulptur. Stephanie Hundertmark und Matthias Birkholz betreiben den Projektraum Smac. Sie sind Wirtschaftsanwält*innen in Berlin.
Die Veranstaltungen finden jeden Abend um 20 Uhr statt. Der Platz ist begrenzt.