60x50

25 Artists

invited by
Philip Grözinger & Jonas Burgert


Eröffnung: 12.9.2024, 19:00 Uhr

Dauer: 13.9. — 29.9.2024
Öffnungszeiten: Freitag – Sonntag, 13:00 – 18:00

Jenny Brosinski

Jonas Burgert

Kerstin Dzewior

Martin Eder

Zohar Fraiman

Axel Geis

Philip Grözinger

Oska Gutheil

Lori Hersberger

Stefanie Hillich

John Isaacs

Aneta Kajzer

Bianca Kennedy

Henning Kles

Franziska Klotz

Yulia Kosulnikova

Clemens Krauss

Michael Kunze

Ryan Mendoza

Jan Muche

Michael Samuels

Carsten Sievers

Charlie Stein

Anselm Reyle

Marta Vovk

For¬mat, das

Substantiv, Neutrum

1. [genormtes] Größenverhältnis eines Gegenstandes nach Länge und Breite

2. A) stark ausgeprägtes Persönlichkeitsbild; außergewöhnlicher Rang aufgrund der Persönlichkeit, bedeutender Fähigkeiten o. Ä.

2. B) besonderes Niveau, große Bedeutung

Ein Format, 25 Positionen und bloß keine Petersburger Hängung, eingeladen und versammelt von den Malern Jonas Burgert und Philip Grözinger. Wir sehen: eine Zustandsbeschreibung, eine Bestandsaufnahme: Motiv, Komposition, Duktus, Intention – Kunst.

25 Hochformate zwischen spontanem Impuls und Konzept, Feldstudie und Experiment erspielt sich 60 x 50 die Illusion der Vergleichbarkeit in der Tradition Berliner Gruppenausstellungen.

Das Format kann strukturieren, begrenzen, verbinden, hierarchisieren. Man muss es aus- und, erfüllen, aufteilen, erlangen. Es schafft visuellen Zusammenhalt, Verbindungen, Vergleichbarkeiten, Narration. Erzählen die Werke eine gemeinsame Geschichte? Wo endet das Individuum? Wo beginnt die Gruppe? Und was passiert dazwischen?

Hängen Aneta Kajzers verschworenen Eulen und Clemens Krauss‘ kontemplierendes Doppelportrait zusammen? Kann ein pastoses Portrait wie Franziska Klotz‘ Arbeit wirklich mit Michael Samuels poetischem rekonfigurierten Buchdrucktablett verglichen werden?

Und worin besteht das Zusammenspiel von Philip Grözingers melancholischem Stillleben, Carsten Sievers grafischer Abstraktion, und Henning Kles‘ hyperbolem Sonnenuntergang? Wachen die Augen von Marta Vovk über die Gesamtausstellung, sind sie ein Zeichen übers Format hinauszuschielen oder spiegeln sie einfach nur den kulleräugigen Gesichsausdruck des Charlie Stein’schen Robotergirls? Und was ist eigentlich mit Bianca Kennedys Ōkunoshima-Hase, Jan Muches Stuhl und all den anderen?

Wir wissen es auch nicht. Aber fantasieren kann man ja mal drüber. Und dabei staunen, welche Freiheit, Bedeutung, ja welches befreiende Format die Kunst durch begrenzende Parameter erreichen kann.

Hilka Dirks